Morgens:
Wir haben es an Bornholm vorbei geschafft und können endlich abfallen. Die Welle macht das Steuern immer noch herausfordernd, aber die Windrichtung ist insgesamt angenehmer. Nach der harten Nacht kommt die Sonne raus und die Müdigkeit ist uns allen spürbar anzumerken. Beim Blick auf den Tracker wird klar, dass viele andere Teilnehmende die Situation auch herausfordernd gefunden haben müssen, denn wir sind einige Plätze vorgerückt – vorbei an vielen, die in Häfen abgedreht sind. Es kommt uns definitiv zugute, dass wir zu sechst unterwegs sind. Zitat Michael: „Wir haben Rudergänger wie aus dem Spender.“
17:00
Der Wind will es noch einmal wissen und frischt auf. Für die werte Leserschaft getestet: Es bietet sich an, das Ölzeug vor dem Reffen anzuziehen, dann bleibt man auch trocken. Mit freundlicher Empfehlung von Frank, der dann mal seine Jeans trocknet. Mit Böen von bis zu 42 Knoten brettern wir nur mit dem 3. Reff (ohne Vorsegel!) mit Rumpfgeschwindigkeit in Richtung Kalmarsund.
18:30
Wir fahren in den Kalmarsund ein – das heißt, wir haben es geschafft. Wir sind dem Sturm von der Schippe gesprungen und feiern das mit einer selbst gekochten warmen Mahlzeit (daran war den Tag zuvor nicht zu denken) und einer ruhigen Nacht. So langsam erholen wir uns von den Strapazen des vergangenen Tages.
Abend/Nacht:
Die Navigation des Kalmarsundes ist anspruchsvoller als die, die bisher nötig war. Wir passieren die Brücke bei Kalmar und folgen den Leuchtfeuern, die das Fahrwasser anzeigen. Dabei stellen wir fest, dass in der Karte als beleuchtet ausgezeichnete Tonnen in Schweden wohl nicht notwendigerweise auch tatsächlich beleuchtet sind. Zumindest nicht im Kalmarsund.