MidsummerSail: Tag 2 – (22.06.2025)

2:30
Die Peter Pan funkt uns an, ob sie bitte genau da langfahren kann, wo wir grade treiben. Auf Bitte von Michael macht sie dann aber doch einen etwas größeren Bogen um uns.

Morgens/vormittags:
Anders als der Großteil des Feldes haben wir uns entschieden, dichter an Gedser vorbeizufahren als an der deutschen Küste. Denn dort ist für den Nachmittag Flaute vorhergesagt. Das bedeutet aber auch, dass wir das Verkehrstrennunggebiet (VTG) vor Gedser aus dem Süden kommend nördlich umfahren müssen und somit dicht an seiner westlichen Einfahrt vorbei. Dort sind wir in den frühen Morgenstunden also sehr dankbar über unser AIS und die Vorhersagemöglichkeiten, in welchem Abstand wir den großen Schiffen begegnen werden (siehe Foto Plotter).

Nachmittags:
Der Wind frischt auf und wir befinden uns nun in unserem Wettlauf gegen die Zeit, ob wir es vor dem angesagten Sturm bis Öland schaffen. Unser nächstes Ziel ist es, nördlich vom VTG bei Bornholm zu landen.

Später Nachmittag:
Wir horchen auf, als wir einen Mayday-Funkspruch empfangen. Zunächst ist nicht klar, wer, was, wo und warum und auch Bremen Rescue kämpft ein wenig mit der Informationsbeschaffung. Nach und nach ergibt sich, dass der Trimaran „Avanza“, der ebenfalls an der MidsummerSail teilnimmt, gekentert ist und wir zu weit weg sind, um zu helfen. Andere sind dichter dran und sichten den Solosegler oben auf seinem Boot, wenig später wird er gerettet. Der Fall geht gut aus und wir atmen auf. Wer genaueres nachlesen möchte, kann das z. B. in diesem Artikel tun:
https://www.wismar.fm/seenotfall-bei-der-midsummersail/

Abends:
Die folgenden Stunden werden für die Crew zur Zerreißprobe. Wir müssen einen Amwindkurs fahren und die Welle ist unschön. Vier der sechs Crewmitglieder haben mit Seekrankheit zu kämpfen und es wird langsam dunkel, während der Wind immer noch zunimmt. Diese Nacht ist also weder in der Koje noch im Cockpit erholsam, aber wir beißen uns durch.