Mein erster Segelausflug auf Eis

Nach spontaner Planungsaktion haben wir uns am Freitagabend in kleiner Runde auf den Weg zum Clubheim gemacht. Es hieß, das Eis sei dick genug, um uns am nächsten Morgen auf auf den See zu machen. Angekommen am Vereinsheim mussten wir uns natürlich noch von den Eisbedingungen überzeugen –- es knarzte dann doch ab und zu, was bei mir als Neuling in Verbindung mit der Dunkelheit ehrlich gesagt weniger Vertrauen erweckte. Nach dem kurzen Ausflug aufs Eis konnten Frederiks Pasta-Kochkünste und ein Bierchen die Zeit bis zum nächsten Sonnenaufgang verkürzen.

Der Samstagmorgen eröffnete uns dann mit klarem Himmel und Minustemperaturen beste Voraussetzungen — bis auf den fehlenden Wind!

Beim Aufbauen unserer DN-Schlitten (… dem am weitesten verbreiteten Eissegler, der in den 1930er Jahren in den USA auf Anregung der Detroit News (→ DN) entwickelt wurde — Danke Wikipedia!) konnte ich mich schon einmal mit Rumpf, Planke, Kufen und Mast vertraut machen.
Nun hieß es raus aufs Eis. Durch die Vorfreude waren die Zweifel an der Tragfähigkeit des Eises dann auch fix verflogen. Eine etwa 8 cm dicke Schicht sollte laut Empfehlung der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes ausreichend beständig für Personengruppen sein. Sollte also passen!

Angeschoben und auf geht’s… Nur leider seeeehr langsam bis zum endgültigen Stillstand beim nächsten Kurswechsel. Nach ein paar Versuchen mussten wir (wieder einmal) einsehen, dass 5 Knoten Wind nicht den versprochenen Geschwindigkeitsrausch bieten. Leicht enttäuscht mussten wir mit der Hoffnung auf besseren Wind und tief bleibende Temperaturen einpacken. So blieb nur eine ausgedehnte Runde Eishockey am Abend.

Glücklicherweise hielt der Sonntag dann bessere Windverhältnisse parat. Ausgestattet mit Eispickel, Schwimmweste, Helm und Spikes ging es um 10 Uhr hochmotiviert raus aufs Eis. Die nächtlichen Plusgrade ließen die Oberfläche schon leicht antauen, mit den beständigen 10 Knoten kamen wir heute aber ordentlich voran. Ich tastete mich ran und bekam recht fix ein sicheres Gefühl für den Schlitten, der ziemlich einfach zu segeln ist. Auf Halbwindkurs rauschten wir abwechselnd zwischen Mardorf und Clubheim auf und ab. Das Grinsen auf meinem Gesicht wurde von Meter zu Meter größer. Besonders wenn auf schnellen Halbwindkursen leichte Böen auch mal die luvseitige Kufe lupften…

Segeln kann tatsächlich auch im Winter viel Spaß machen!

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächste Frostperiode.

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