Winterzeit – Theorieausbildungszeit im ASVzH. Draußen auf dem Steinhuder Meer schmilzt das Eis, der Seereiseplan der Milonga füllt sich, Crewlisten werden vervollständigt und die Vorfreude auf die neue Saison steigt. Da trifft sich am Wochenende eine Gruppe an hochmotivierten Teilnehmern zum SRC- und UBI-Funkkurs, den Werner auch dieses Jahr wieder im Vereinshaus in Mardorf anbietet.
ALPHA, BRAVO, CHARLIE, …, YANKEE, ZULU. Zu Beginn werden fleißig Vor- und Nachnamen, Schiffsnamen (SY Kaffeetasse, Yoghurtbecher, MS Halb Idiot, …) mit dem Nato-Alphabet buchstabiert und jeder „bekommt“ ein Rufzeichen (call sign) und eine Maritime Mobile Service Identity (MMSI) zugewiesen. Die Frequenzzuteilung wird, wie wir nun wissen, für die Sportschifffahrt von der Bundesnetzagentur Außenstelle Hamburg vergeben und dient zur eindeutigen Identifikation der Funkstelle. Mit Hilfe der MMSI ist es somit über Digital Selective Calling (DSC) möglich, ein Seefunkgespräch mit einer bestimmten See- oder Küstenfunkstelle durchzuführen. Soweit so gut! Bei den vielen Abkürzungen ist es anfangs wirklich nicht so einfach sich zu merken wofür diese eigentlich stehen. Wir lernen jedoch schnell den Aufbau des Global Maritime Distress and Safety System (GMDSS), welches im Rahmen von SOLAS (Safety of Life at Sea) eingerichtet wurde. MRCC steht also doch nicht für das Maritime Rescue Call Center wie anfangs vermutet wird, sondern ist das Maritime Rescue Coordination Center. Das haben wir jetzt verstanden, OVER!
Es wird dann munter diktiert und die Funktexte aus dem Englischen ins Deutsche und anders herum übersetzt. Mit einer Simulationssoftware üben wir den DSC-Controller zu editieren und einen Notalarm über Kanal 70 abzusetzen. Auf Kanal 16 wird dann mit der Küstenfunkstelle oder anderen Seefunkstellen Kontakt aufgenommen. MAYDAY MAYDAY MAYDAY, PAN PAN PAN PAN PAN PAN, wir üben fleißig weiter, Pause mit Kuchen vom Ausbildungswart (sehr lecker, danke!), SECURITY, SILENCE FINI, OUT.
Am Nachmittag verlassen wir die See und gelangen in die (gedachte) Weser, wo der Funkverkehr auf Deutsch abläuft und wir mit Dienstbehelfen über VTS Weser Traffic einen Liegeplatz suchen. Aber was wollen wir eigentlich da? Naja auch wenn wir in die Schlei reinsegeln wollen, sollten wir ein UBI-Funkzeugnis besitzen und auf Binnenfunk umschalten. Gut, das Argument zählt und wir schlagen uns tapfer durch den UBI-Fragenkatalog (bestes Bespiel für einen deutschen Paragraphendschungel).
Abends wird lecker gekocht und die trockenen Kehlen gespült. Am Sonntag nutzen wir noch die Gelegenheit an einem ausrangierten Funkgerät zu üben und nun heißt es fleißig lernen bis zur Prüfung. Danke für die sehr lehrreiche Einführung in den See- und Binnenfunk! Wir sind auch schon sehr gespannt auf das neue Funkgerät der Milonga.
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