Es war die XYZste jährliche Brockenwanderung des ASVzH. Leider wussten selbst die beiden Brockenveteranen Lars T. und Robert nicht die wievielte Wanderung aus der Reihe es war. Auch wurde diskutiert ob eine Wanderung mit nur einem Teilnehmer als Vereinsveranstaltung gültig ist und somit gezählt werden darf. Für mich war es das erste Mal.
Die diesjährige Tour erfreute sich mit satten 5 Teilnehmenden (Lars T., Robert, Stephan & Mary und Lars N.) jedoch reger Beteiligung, wobei der Teilnahmerekord bei 23 liegen soll. Könnte sein, dass die Wettervorhersage: 0-3°C, Dauerregen und 9 Bft. die Eine oder den Anderen abgeschreckt hatte. Ich hätte es mir vielleicht auch anders überlegt, wenn ich mir nicht fest vorgenommen hätte nach erfolgreicher Hüft-OP an diesem Event endlich einmal teilzunehmen. Und ich bin froh dabei gewesen zu sein. Es war ein schöner Tag. Die Landschaft, soweit man sie durch Nebel, Regen und beschlagene Brille erblicken konnte ist von etwas skurriler Schönheit. Man sieht zwar sehr viele tote Bäume, aber auch vieles was tendenziell mal grünet und längst noch nicht blüht. Die Fauna war für uns jedoch leider unsichtbar, wenn man die Statue eines Luxes nicht dazu zählen möchte.
Der Aufstieg ging tatsächlich flotter und auch weniger anstrengend als ich befürchtet hatte von statten. Stellenweise war der Weg noch vereist, da musste man sich schon konzentrieren um nicht ins Schlingern zu geraten. Auf dem Gipfel angekommen wurde zunächst der Gipfelstein aufgesucht und das traditionelle Gruppenfoto gemacht. Ich hatte etwas Angst meine Mütze und Brille könnten vom Wind davongetragen werden. Im Anschluss wurde für einen kleinen Snack und Erfrischungsgetränke beim Brockenwirt eingekehrt.
Lange hat es uns aber nicht auf unseren Sitzbänken gehalten, wir wollten wieder raus auf die Strecke, wo wir doch auch in Torfhaus einen Tisch für ein anschließendes Schmankerl reserviert hatten. Die Belohnung gehört ja schließlich ans Ende. Bestens gelaunt und mit ein paar Wander- und Seemannsliedern auf den Lippen (bei unsichtigem Wetter soll man ja Schallsignale geben) machten wir uns an den Abstieg. Beim Überqueren der ehemaligen Zonengrenze haben wir unser heimatliches Bundesland dann auch mit zwei Strophen des Niedersachsenleides begrüßt.
Die letzten Meter der Strecke wurden dann auf dem Goetheweg zurückgelegt. Goethe hat diesen Weg wohl nicht erbaut, gewandert soll er ihn aber sein. Warum die Systemgastronomie am Ende des Goethewegs nun Bajuvarisches feilbietet weiß ich nicht, nepalesisch würde doch besser passen, aber lecker wars.
Lars N.