Am letzten Juli-Wochenende war es mal wieder so weit, die 24h-Regatta des ASV Hamburg stand an. Diesmal sind wir mit “nur” einem Boot, dem Schwertzugvogel “Gans Neue Zeiten” angetreten, um uns mit 22 Konkurrenten auf der Außenalster zu messen.
Vorher gab es für die NZ noch eine Auffrischungskur inklusive ausgiebigem Polieren und dann wurde sie auch schon nach Hamburg getrailert. Am Freitagabend trudelten nach und nach fast alle Teammitglieder (insgesamt 10 an der Zahl) an der Alster ein und nach dem obligatorischen Willkommensgrillen wurde bei Freunden aus dem ASV Hamburg übernachtet (vielen Dank dafür nochmal an dieser Stelle!).
Leider hatte der Samstagmorgen dann zunächst hauptsächlich Regen zu bieten, aber das hielt uns natürlich nicht davon ab jetzt komplettiert, hochmotiviert und wasserfest eingepackt an den doch recht windigen Start zu gehen. Schnell noch auf die letzte Minute die Genua gegen die Fock getauscht und dann ging es auch schon los. Die NZ drehte mit wechselnden Crews so ihre Runden und langsam wurde auch das Wetter besser. Gut versorgt durch Pizza, Pasta und Gegrilltem hatten wir uns zum ersten Zwischenstand nach sechs Stunden auf Platz 10 gesegelt. Inzwischen hatte der Wind immer weiter nachgelassen und es wurde wieder auf die Genua gewechselt. Nach mittlerweile 13 gesegelten Runden wurde gegen 23 Uhr die Regatta aufgrund von vorhergesagtem Schwachwind mit gleichzeitig starken Böen bis 5 Uhr morgens unterbrochen. Kurzzeitig wurde von uns ein Besuch der Reeperbahn als Ersatzbeschäftigung in Erwägung gezogen, allerdings dann doch recht schnell verworfen (warum eigentlich?). Irgendwann verzogen sich die meisten dann in ihr Bett/Auto/Schlafsack, um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen.
Das gelang aufgrund von akutem Platzmangel, Hitzestau oder quietschenden Luftmatratzen der Nachbarn nur teilweise, trotzdem traf sich (immerhin!) ein kleiner Teil der Truppe recht verschlafen um kurz nach 5 Uhr schon wieder am Steg. Da zu diesem Zeitpunkt nichtmal ein laues Lüftchen wehte wurde aus 5 Uhr dann 7 Uhr bevor es mit einem Neustart weiter ging. Doch auch diesmal dauerte es nur zwei Runden bis die Regatta wegen einer nun tatsächlich aufgezogenen und doch sehr nah erscheinenden Gewitterfront “sofort ausserplanmäßig unterbrochen” wurde.
Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, ging es ca. eine Stunde später mit dem dritten Start weiter, der uns – Eigenlob stinkt zwar, aber was soll’s – sehr gut gelang. Bei immer mehr auffrischendem Wind und Sonnenschein wurden die Rundenzeiten immer kürzer und wir lieferten uns harte Duelle mit direkten und nicht so direkten Konkurrenten. So mancher am Steg zurückgebliebene fragte sich vermutlich insgeheim, ob das da vorne an der letzten Tonne nun tatsächlich schon wieder die NZ war und wieso man hier nicht mal in Ruhe sein Mittagessen einnehmen konnte, bevor man wieder an Bord springen musste. Es musste auch alles immer schnell gehen, denn zwischenzeitlich waren wir auf Platz 9 vorgerückt, den galt es nun natürlich mindestens zu verteidigen, wenn nicht gar zu verbessern!
Da wir dann nur wenige Minuten vor dem Cut-Off um 13 Uhr wieder in die Wechselzone gekommen waren, durften wir noch eine letzte Runde dranhängen, in der wir uns – man muss es so deutlich sagen – aufgrund einer Unachtsamkeit nach ein paar hundert Metern fast wenig stilvoll auf die Seite gelegt hätten. Doch auch diese nun nochmal wegen des sehr böigen Windes auf der jetzt doch deutlich volleren Alster (Regattatonnen scheinen sehr anziehend für SUPler zu sein…) herausfordernde Runde schafften wir und segelten im Anblick der am Steg wartenden Konkurrenz über die Ziellinie.
Noch am Wechselsteg bargen wir mehr oder weniger sofort die Segel und legten den Mast, so dass wir es Dank Schleppboot zur nächstgelegenen Trailerstelle und tatkräftiger Helfer mit NZ schon auf dem Trailer liegend pünktlich zurück zur Siegerehrung schafften. Glücklich aber auch geschafft stellte sich jetzt heraus, dass wir nicht nur den 8. Platz in der Gesamtwertung bzw. den 2. Platz in der Klasse “Schwertzugvogel” abgeräumt hatten, nein, etwas überrascht durften wir auch den “Fair Sail-Preis” entgegennehmen! Selbstverständlich hoch verdient!
Nachdem dann auch diese Formalitäten geklärt waren und die Gesamtsieger-Crew im Hafenbecken baden gegangen wurde, machten wir uns so langsam auf den Rückweg in’s schöne Mardorf. Dort angekommen wurde NZ noch schnell wieder aufgetakelt und zurück in die Box gelegt, so dass auch sie sich genauso wie wir von diesem anstrengenden, aber auch sehr lustigen und schönen Wochenende erholen kann. Fast wäre sie dort aufgrund des super Wetters und Windes gleich nochmal weitergesegelt worden, aber das wäre dann wohl doch zu viel des Guten gewesen. Fazit: Nächstes Jahr wieder! Oder?